Eine Röntgenröhre ist ein Gerät, das zur Erzeugung von Röntgenstrahlen verwendet wird. Sie funktioniert nach dem Prinzip der Umwandlung von kinetischer Energie in elektromagnetische Strahlung. Hier ist eine vereinfachte Erklärung des Funktionsprinzips: 1. **Elektronenquelle**: Eine beheizte Kathode (meist aus Wolfram) emittiert Elektronen durch den thermischen Effekt. Diese Elektronen werden durch eine hohe Spannung (typischerweise zwischen 30 kV und 150 kV) beschleunigt. 2. **Beschleunigung**: Die Elektronen werden in Richtung der Anode beschleunigt, die ebenfalls aus einem Material wie Wolfram besteht. Die hohe Spannung zwischen Kathode und Anode sorgt dafür, dass die Elektronen mit hoher Geschwindigkeit auf die Anode treffen. 3. **Bremsstrahlung und charakteristische Strahlung**: Beim Aufprall der Elektronen auf die Anode werden sie abrupt abgebremst. Diese plötzliche Verzögerung führt zur Emission von Röntgenstrahlen, ein Prozess, der als Bremsstrahlung bekannt ist. Zusätzlich können Elektronen aus den inneren Schalen der Atome der Anode herausgeschlagen werden, was zur Emission von charakteristischer Röntgenstrahlung führt. 4. **Röntgenstrahlen**: Die erzeugten Röntgenstrahlen verlassen die Röhre durch ein Fenster und können dann für verschiedene Anwendungen wie medizinische Bildgebung oder Materialprüfung genutzt werden. Die Röntgenröhre ist in einem Vakuumgehäuse untergebracht, um den freien Weg der Elektronen zu gewährleisten und die Effizienz der Strahlungserzeugung zu maximieren.