Um den Kabelquerschnitt für eine Photovoltaikanlage (PV-Anlage) zu berechnen, sind mehrere Faktoren zu berücksichtigen: 1. **Stromstärke (I)**: Der Strom, der durch das Kabel fließt. 2. **Spannung (U)**: Die Spannung der PV-Anlage. 3. **Länge des Kabels (L)**: Die Länge des Kabels von den Solarmodulen zum Wechselrichter oder zur Batterie. 4. **Spannungsabfall (ΔU)**: Der maximal zulässige Spannungsabfall, oft in Prozent der Systemspannung. 5. **Material des Kabels**: Kupfer oder Aluminium, wobei Kupfer häufiger verwendet wird. Die allgemeine Formel zur Berechnung des Kabelquerschnitts (A) ist: \[ A = \frac{2 \cdot I \cdot L}{\Delta U \cdot \gamma} \] Dabei ist: - \( I \) die Stromstärke in Ampere (A), - \( L \) die Kabellänge in Metern (m), - \( \Delta U \) der zulässige Spannungsabfall in Volt (V), - \( \gamma \) die elektrische Leitfähigkeit des Kabelmaterials (für Kupfer etwa 56 S/m). Ein Beispiel zur Verdeutlichung: Angenommen, eine PV-Anlage hat eine Stromstärke von 10 A, eine Spannung von 48 V, eine Kabellänge von 20 m und ein maximal zulässiger Spannungsabfall von 2% der Systemspannung (also 0,96 V für 48 V). Für Kupferkabel (\( \gamma \approx 56 \)) ergibt sich: 1. Berechne den maximalen Spannungsabfall in Volt: \[ \Delta U = 0,02 \cdot 48 V = 0,96 V \] 2. Setze die Werte in die Formel ein: \[ A = \frac{2 \cdot 10 A \cdot 20 m}{0,96 V \cdot 56} \approx 7,44 mm^2 \] In der Praxis wird der nächsthöhere Standardquerschnitt gewählt, also in diesem Fall 10 mm². Es ist ratsam, spezifische Berechnungsprogramme oder Tabellen zu verwenden, die von Herstellern oder Fachverbänden bereitgestellt werden, um genaue und sichere Ergebnisse zu erhalten.