Ist eine Teilwertabschreibung auf Rohstoffe möglich, wenn ein Verlust aus der Veräußerung des entsprechenden Fertigproduktes droht?

Antwort

Ja, eine Teilwertabschreibung auf Rohstoffe ist grundsätzlich möglich, wenn ein Verlust aus der Veräußerung des entsprechenden Fertigproduktes droht. Nach § 253 Abs. 4 HGB (Handelsgesetzbuch) und den Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung ist eine Abschreibung auf den niedrigeren beizulegenden Wert (Teilwert) vorzunehmen, wenn eine dauerhafte Wertminderung vorliegt. Im Steuerrecht (§ 6 Abs. 1 Nr. 2 EStG) ist eine Teilwertabschreibung auf das Umlaufvermögen (dazu gehören Rohstoffe) nur zulässig, wenn der Teilwert am Bilanzstichtag unter den Ansatzwert gesunken ist. Ein drohender Verlust aus der Veräußerung des Fertigproduktes kann ein Indiz dafür sein, dass die Rohstoffe, aus denen dieses Produkt hergestellt wird, ebenfalls dauerhaft im Wert gemindert sind. Voraussetzung ist, dass die Wertminderung auf die Rohstoffe durchschlägt, also der Marktwert der Rohstoffe tatsächlich gesunken ist oder sie nur noch zu einem niedrigeren Preis verwertet werden können. Wichtig: Die Wertminderung muss objektiv und dauerhaft sein. Eine bloß vorübergehende Wertminderung reicht nicht aus. Die Begründung sollte dokumentiert werden, z.B. durch Marktpreise, Gutachten oder Kalkulationen, die den drohenden Verlust belegen. **Fazit:** Eine Teilwertabschreibung auf Rohstoffe ist möglich, wenn nachweisbar ist, dass durch die drohenden Verluste beim Fertigprodukt auch der Wert der Rohstoffe dauerhaft gemindert ist.

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