Welche Thesen stellt Tschirner zum Erwerb mündlicher Handlungsfähigkeit auf?

Antwort

Tschirner (u.a. in seinen Arbeiten zur mündlichen Handlungsfähigkeit im Fremdsprachenunterricht) stellt mehrere zentrale Thesen zum Erwerb mündlicher Handlungsfähigkeit auf: 1. **Handlungsorientierung als Leitprinzip**: Der Erwerb mündlicher Handlungsfähigkeit sollte handlungsorientiert erfolgen. Das bedeutet, Lernende sollen Sprache in realitätsnahen, kommunikativen Situationen anwenden und üben. 2. **Bedeutung von Routinen und Formeln**: Für die mündliche Kommunikation sind Routinen, Redemittel und formelhafte Wendungen besonders wichtig. Sie erleichtern den Einstieg in Gespräche und helfen, kommunikative Aufgaben zu bewältigen. 3. **Fokus auf Verstehens- und Produktionsstrategien**: Lernende benötigen Strategien, um Gesagtes zu verstehen und selbst zu produzieren, auch wenn ihnen nicht alle sprachlichen Mittel zur Verfügung stehen. 4. **Fehler sind Teil des Lernprozesses**: Fehler werden als natürlicher Bestandteil des Lernprozesses betrachtet. Entscheidend ist, dass die Kommunikation gelingt, nicht dass sie fehlerfrei ist. 5. **Authentizität und Relevanz**: Die Übungssituationen sollten authentisch und für die Lernenden relevant sein, um Motivation und Transfer in reale Kommunikationssituationen zu fördern. 6. **Integration von Fertigkeiten**: Mündliche Handlungsfähigkeit entwickelt sich im Zusammenspiel mit anderen Fertigkeiten wie Hören, Lesen und Schreiben. Diese Thesen finden sich u.a. in: - Tschirner, E. (1992): "Mündliche Handlungsfähigkeit im Fremdsprachenunterricht" - Tschirner, E. (2000): "Strategien für die Entwicklung mündlicher Fertigkeiten" Weitere Informationen zu Tschirner findest du z.B. auf der [Seite des Klett Verlags](https://www.klett.de/autor/tschirner/).

Frage stellen und sofort Antwort erhalten