Die Erkenntnis von Wilhelm Roux, dass "Funktion die Struktur formt", bedeutet, dass die Art und Weise, wie ein Organismus seine Funktionen ausführt, direkten Einfluss auf die physische Struktur dieses Organismus hat. Für die Praxis als Sportphysiotherapeut und Medical Athletic Coach hat diese Erkenntnis mehrere wichtige Implikationen: 1. **Anpassung durch Training**: Die Struktur von Muskeln, Sehnen, Knochen und anderen Geweben passt sich an die spezifischen Anforderungen und Belastungen an, denen sie ausgesetzt sind. Das bedeutet, dass gezieltes Training und Rehabilitation die Struktur und Funktion des Körpers verbessern können. 2. **Individualisierte Therapie**: Da jeder Körper unterschiedlich auf Belastungen reagiert, ist es wichtig, individuelle Trainings- und Rehabilitationspläne zu erstellen, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Ziele des Einzelnen abgestimmt sind. 3. **Prävention von Verletzungen**: Durch das Verständnis, wie bestimmte Bewegungen und Belastungen die Struktur beeinflussen, können präventive Maßnahmen entwickelt werden, um Verletzungen zu vermeiden. Dies kann durch gezielte Kräftigungsübungen, Mobilitätstraining und Technikschulung erreicht werden. 4. **Rehabilitation**: Nach einer Verletzung ist es entscheidend, die betroffenen Strukturen durch spezifische Übungen und Belastungen wieder aufzubauen. Dies fördert die Heilung und stellt sicher, dass die betroffenen Bereiche wieder ihre volle Funktion erlangen. 5. **Langfristige Gesundheit**: Ein fundiertes Verständnis der Beziehung zwischen Funktion und Struktur hilft dabei, langfristige Gesundheitsstrategien zu entwickeln, die nicht nur auf kurzfristige Leistungssteigerungen abzielen, sondern auch die langfristige Gesundheit und Funktionalität des Körpers unterstützen. Insgesamt ist die Erkenntnis von Wilhelm Roux für Sportphysiotherapeuten und Medical Athletic Coaches von zentraler Bedeutung, da sie die Grundlage für effektive Trainings- und Rehabilitationsstrategien bildet.