Inwiefern geht der Empowermentansatz über die Selbstbestimmung hinaus?

Antwort

Der Empowermentansatz geht über die Selbstbestimmung hinaus, indem er nicht nur die individuelle Fähigkeit zur Selbstbestimmung fördert, sondern auch die strukturellen und sozialen Bedingungen adressiert, die diese Selbstbestimmung ermöglichen oder einschränken. Während Selbstbestimmung sich auf die Fähigkeit einer Person bezieht, eigene Entscheidungen zu treffen und ihr Leben nach eigenen Vorstellungen zu gestalten, umfasst Empowerment zusätzlich: 1. **Ressourcenbereitstellung**: Zugang zu notwendigen Ressourcen wie Bildung, finanzielle Mittel und soziale Netzwerke. 2. **Kompetenzentwicklung**: Förderung von Fähigkeiten und Wissen, die notwendig sind, um selbstbestimmt handeln zu können. 3. **Partizipation**: Einbeziehung in Entscheidungsprozesse auf verschiedenen Ebenen, sei es in der Gemeinschaft, in Organisationen oder in politischen Strukturen. 4. **Strukturelle Veränderungen**: Arbeit an der Veränderung von gesellschaftlichen und institutionellen Strukturen, die Ungleichheiten und Machtungleichgewichte aufrechterhalten. Durch diese umfassendere Herangehensweise zielt der Empowermentansatz darauf ab, nicht nur individuelle, sondern auch kollektive und gesellschaftliche Veränderungen zu bewirken.

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