Die Ururgroßeltern hatten aus mehreren Gründen wahrscheinlich keinen Wochenend-Ausflug ins Tessin unternommen. Ein wesentlicher Faktor war die Industrialisierung, die im 19. Jahrhundert begann. Zu dieser Zeit war die Gesellschaft stark agrarisch geprägt, und viele Menschen lebten und arbeiteten auf dem Land. Reisen waren teuer und zeitaufwendig, da es an geeigneten Verkehrsmitteln mangelte. Die meisten Menschen hatten nicht die Freizeit oder die finanziellen Mittel, um regelmäßig zu reisen. Zudem war das Bewusstsein für Freizeitgestaltung und Erholung, wie wir es heute kennen, noch nicht ausgeprägt. Erst mit der Entwicklung des Eisenbahnnetzes und der zunehmenden Urbanisierung im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert wurde das Reisen für breitere Bevölkerungsschichten zugänglicher. Zusammengefasst waren die begrenzten finanziellen Mittel, die fehlende Infrastruktur und das unterschiedliche Freizeitverständnis entscheidende Faktoren, weshalb Wochenendausflüge ins Tessin für die Ururgroßeltern nicht üblich waren.