Ibn Baṭṭūṭa, der berühmte marokkanische Reisende des 14. Jahrhunderts, zeigte in seinen Reiseberichten sowohl Offenheit als auch gelegentliche Zurückhaltung gegenüber fremden Kulturen und Bräuchen. **Offen und interessiert:** 1. **Neugier auf fremde Kulturen:** Ibn Baṭṭūṭa war oft fasziniert von den verschiedenen Kulturen, die er besuchte. Er zeigte großes Interesse an den Bräuchen, Traditionen und sozialen Strukturen der Menschen, die er traf. Zum Beispiel beschrieb er ausführlich die Höflichkeiten und Gastfreundschaft in Indien und China. 2. **Religiöse Praktiken:** Als gläubiger Muslim war er besonders interessiert an den islamischen Praktiken und Institutionen in den verschiedenen Regionen, die er bereiste. Er besuchte viele Moscheen, traf sich mit Gelehrten und nahm an religiösen Zeremonien teil. 3. **Architektur und Städtebau:** Ibn Baṭṭūṭa zeigte auch großes Interesse an der Architektur und dem Städtebau, insbesondere an den prächtigen Bauwerken und Städten, die er besuchte, wie etwa in Kairo, Damaskus und Delhi. **Verschlossen und desinteressiert:** 1. **Kulturelle Unterschiede:** In einigen Fällen zeigte Ibn Baṭṭūṭa eine gewisse Zurückhaltung oder sogar Abneigung gegenüber Bräuchen, die stark von seinen eigenen kulturellen und religiösen Normen abwichen. Zum Beispiel äußerte er sich kritisch über bestimmte Praktiken in Subsahara-Afrika, die er als unislamisch empfand. 2. **Frauenrechte und soziale Normen:** Ibn Baṭṭūṭa war manchmal schockiert oder desinteressiert an den sozialen Normen und Frauenrechten in einigen der von ihm besuchten Gesellschaften. Er kritisierte beispielsweise die Freizügigkeit der Frauen in der Malediven-Gesellschaft. 3. **Politische Systeme:** In einigen Fällen zeigte er wenig Interesse oder Verständnis für die politischen Systeme, die sich stark von den islamischen Monarchien unterschieden, die er kannte. Dies war besonders in Regionen der Fall, die von nicht-muslimischen Herrschern regiert wurden. Ibn Baṭṭūṭas Reiseberichte bieten somit ein facettenreiches Bild seiner Reaktionen auf die Vielfalt der Kulturen, die er erlebte, und spiegeln sowohl seine Offenheit als auch seine Vorurteile wider.