Die Suspension nach Paul Ricoeur bezieht sich auf einen philosophischen Ansatz, der in seinem Werk zur Hermeneutik und zur Interpretation von Texten und Bedeutungen entwickelt wurde. Ricoeur spricht von der "Suspension" als einem Prozess, bei dem man bestimmte Annahmen oder Vorurteile vorübergehend beiseitelegt, um eine tiefere und unvoreingenommene Auseinandersetzung mit einem Text oder einem Phänomen zu ermöglichen. Dieser Prozess der Suspension ist wichtig, um die Bedeutung und die verschiedenen Interpretationsmöglichkeiten eines Textes zu erfassen, ohne von eigenen Vorannahmen beeinflusst zu werden. Ricoeur betont, dass durch diese Methode ein Dialog zwischen dem Leser und dem Text entsteht, der zu einem besseren Verständnis der komplexen Bedeutungen führen kann. Insgesamt ist die Suspension ein zentraler Bestandteil von Ricoeurs hermeneutischem Ansatz, der darauf abzielt, die Vielschichtigkeit von Bedeutungen und die Dynamik des Verstehens zu erfassen.