Paul Ricoeur, ein bedeutender französischer Philosoph, hat sich intensiv mit der Theorie der Metapher auseinandergesetzt, insbesondere in seinem Werk "Die lebendige Metapher" (La Métaphore vive). Für Ricoeur ist das Verständnis von Metaphern ein komplexer Prozess, der sowohl kognitive als auch affektive Dimensionen umfasst. Ricoeur argumentiert, dass Metaphern nicht nur eine rein sprachliche oder kognitive Funktion haben, sondern auch eine affektive Dimension besitzen. Das bedeutet, dass Gefühle und Emotionen eine wichtige Rolle im Prozess des Verstehens von Metaphern spielen. Metaphern erzeugen oft eine Art "kognitiven Schock" oder eine Überraschung, die emotionale Reaktionen hervorrufen kann. Diese emotionalen Reaktionen sind Teil des kreativen Prozesses, durch den neue Bedeutungen entstehen. Zusammengefasst: Ja, für Paul Ricoeur sind Gefühle und Emotionen unabdingbar, um Metaphern vollständig zu verstehen, da sie einen integralen Bestandteil des kreativen und bedeutungsschaffenden Prozesses darstellen.