In Ciceros Werk "De re publica" wird die Idee des ewigen Kreislaufs der Staatsformen diskutiert, die auf die Lehre des griechischen Philosophen Polybios zurückgeht. Diese Theorie besagt, dass sich politische Systeme in einem zyklischen Muster entwickeln und verändern. Der Kreislauf beginnt typischerweise mit einer Monarchie, die sich zu einer Tyrannei korrumpiert. Darauf folgt eine Aristokratie, die sich in eine Oligarchie verwandelt. Anschließend entsteht eine Demokratie, die schließlich in eine Ochlokratie (Herrschaft des Pöbels) übergeht. Dieser Zustand der Anarchie führt dann wieder zur Etablierung einer Monarchie, und der Zyklus beginnt von neuem. Diese Auffassung betont die Instabilität und Vergänglichkeit politischer Systeme und die Tendenz zur Degeneration, wenn Macht missbraucht wird. Sie dient als Warnung vor den Gefahren der Korruption und der Notwendigkeit, politische Tugenden und Institutionen zu pflegen, um den Kreislauf zu durchbrechen oder zumindest zu verlangsamen.