Jacques Derrida, ein prominenter Vertreter des Poststrukturalismus, kritisiert den Strukturalismus auf zwei wesentliche Weisen: 1. **Instabilität der Bedeutung**: Derrida argumentiert, dass die Bedeutung von Zeichen nicht stabil und fixiert ist, wie es der Strukturalismus annimmt. Stattdessen ist die Bedeutung immer im Fluss und wird durch die Differenz zu anderen Zeichen bestimmt. Diese Idee wird oft durch den Begriff "Différance" beschrieben, der darauf hinweist, dass Bedeutung immer aufgeschoben und durch Unterschiede erzeugt wird. 2. **Dekonstruktion der binären Oppositionen**: Der Strukturalismus arbeitet häufig mit binären Oppositionen (z.B. gut/böse, männlich/weiblich), um Bedeutung zu erzeugen. Derrida zeigt jedoch, dass diese Oppositionen nicht neutral sind und eine Hierarchie implizieren, bei der ein Begriff über den anderen gestellt wird. Durch die Dekonstruktion dieser Oppositionen enthüllt Derrida die verborgenen Machtstrukturen und die Instabilität dieser scheinbar festen Bedeutungen. Diese beiden Grundannahmen stellen die festen Strukturen und stabilen Bedeutungen des Strukturalismus in Frage und betonen die fluiden und dynamischen Aspekte der Sprache und Bedeutung.