Harry G. Frankfurt untersucht in seinem Text "Sich selbst ernst nehmen: Reflexivität und Identifikation" die Konzepte der Selbstachtung und der Selbstidentifikation. Er argumentiert, dass sich selbst ernst zu nehmen bedeutet, sich mit den eigenen Werten und Überzeugungen zu identifizieren und diese als maßgeblich für das eigene Handeln anzuerkennen. Frankfurt betont die Bedeutung der Reflexivität, also die Fähigkeit, über die eigenen Wünsche und Motive nachzudenken und sie zu bewerten. Diese Reflexivität ermöglicht es einer Person, zwischen oberflächlichen Wünschen und tiefer verwurzelten Überzeugungen zu unterscheiden. Indem man sich mit den letzteren identifiziert, nimmt man sich selbst ernst und handelt authentisch. Zusammengefasst bedeutet sich selbst ernst zu nehmen nach Frankfurt, dass man seine tiefsten Überzeugungen und Werte reflektiert, anerkennt und in sein Handeln integriert.