Civitas Dei und Civitas Terrena als Augustinus' Lehre erklärt?

Antwort

Die Begriffe "Civitas Dei" (Stadt Gottes) und "Civitas Terrena" (irdische Stadt) stammen aus den Schriften des Kirchenvaters Augustinus von Hippo, insbesondere aus seinem Werk "De civitate Dei" (Über den Gottesstaat). Augustinus unterscheidet zwischen zwei grundlegenden Gemeinschaften oder "Städten", die die Menschheit prägen: 1. **Civitas Dei**: Diese Stadt repräsentiert die Gemeinschaft der Gläubigen, die in einer Beziehung zu Gott leben. Sie ist geprägt von göttlicher Gnade, Liebe und dem Streben nach dem ewigen Leben. Die Bürger dieser Stadt orientieren sich an den Werten des Glaubens und der Nächstenliebe und streben nach einer himmlischen Bestimmung. 2. **Civitas Terrena**: Im Gegensatz dazu steht die irdische Stadt, die von menschlichen Werten, Macht, Egoismus und Vergänglichkeit geprägt ist. Sie symbolisiert die weltlichen Angelegenheiten und die temporären Freuden, die oft im Konflikt mit den Prinzipien der Stadt Gottes stehen. Die Bürger dieser Stadt sind in der Regel von irdischen Begierden und dem Streben nach materiellem Wohlstand geleitet. Augustinus argumentiert, dass beide Städte in der Welt koexistieren, jedoch letztlich unterschiedliche Ziele und Schicksale haben. Die Civitas Dei wird am Ende der Zeiten triumphieren, während die Civitas Terrena vergänglich ist und letztlich untergehen wird. Diese Unterscheidung dient Augustinus dazu, die Herausforderungen und das Leiden der Christen in einer oft feindlichen Welt zu erklären und zu ermutigen, sich auf das ewige Leben und die Beziehung zu Gott zu konzentrieren.

Kategorie: Philosophie Tags: Civitas Dei Terrena
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