Der Begriff "angenommenes, objektives Interesse" stammt aus der politischen Theorie und Philosophie und wird oft im Kontext von Diskussionen über Gerechtigkeit und Gemeinwohl verwendet. Er bezieht sich auf die Idee, es bestimmte Interessen gibt, die als objekt und universell gültig angesehen werden können unabhängig von individuellen Meinungen oder subjektiven Präferenzen. Dan Diner und Micha Brumlik haben diesen Begriff in ihren Arbeiten verwendet, um zu betonen, dass es in einer Gesellschaft gemeinsame Interessen gibt, die als Grundlage für politische Entscheidungen und soziale Gerechtigkeit dienen sollten. Diese Interessen werden als "angenommen" bezeichnet, weil sie nicht unbedingt von allen Individuen bewusst erkannt oder akzeptiert werden, aber dennoch als objektiv und für das Gemeinwohl wichtig betrachtet werden. Ein Beispiel für ein angenommenes, objektives Interesse könnte das Interesse an einer sauberen Umwelt sein. Auch wenn nicht jeder Einzelne aktiv für Umweltschutz eintritt, wird dennoch angenommen, dass eine saubere Umwelt im objektiven Interesse aller Mitglieder der Gesellschaft liegt. Diese Idee hilft dabei, politische und soziale Maßnahmen zu rechtfertigen, die auf das Gemeinwohl abzielen, auch wenn sie nicht von allen Individuen gleichermaßen unterstützt werden.