John Searle unterscheidet zwischen "brute facts" und "institutional facts" in seiner Theorie der sozialen Realität. **Brute Facts** sind Tatsachen, die unabhängig von menschlichen Institutionen oder Überzeugungen existieren. Sie sind physische oder biologische Gegebenheiten, die nicht von sozialen Konventionen abhängen. Beispiele hierfür sind: 1. Der Fakt, dass Wasser bei 100 Grad Celsius siedet (unter Normalbedingungen). 2. Der Fakt, dass Menschen atmen müssen, um zu überleben. 3. Der Fakt, dass die Erde um die Sonne kreist. **Institutional Facts** hingegen sind Tatsachen, die auf menschlichen Vereinbarungen und sozialen Institutionen basieren. Sie existieren nur aufgrund von kollektiven Überzeugungen und sozialen Praktiken. Beispiele hierfür sind: 1. Das Konzept von Geld: Ein Stück Papier hat nur dann Wert, wenn die Gesellschaft ihm diesen Wert zuschreibt. 2. Die Tatsache, dass jemand der Präsident eines Landes ist, beruht auf den institutionellen Regeln und Wahlen. 3. Der Status eines Ehepaares, der durch eine Heiratszeremonie und gesellschaftliche Anerkennung entsteht. Diese Unterscheidung hilft zu verstehen, wie soziale Realitäten konstruiert werden und welche Rolle menschliche Interaktionen dabei spielen.