Lateralisierungseffekte beziehen sich auf die funktionale Spezialisierung der beiden Gehirnhälften. Um diese Effekte zu testen, gibt es verschiedene Methoden: 1. **Dichotisches Hören**: Hierbei werden unterschiedliche Töne oder Wörter gleichzeitig in beide Ohren gespielt. Die Reaktion des Probanden gibt Hinweise darauf, welche Gehirnhälfte dominanter ist. 2. **Visuelle Feldtests**: Diese Tests nutzen die Tatsache, dass das linke visuelle Feld von der rechten Gehirnhälfte und das rechte visuelle Feld von der linken Gehirnhälfte verarbeitet wird. Durch Präsentation von Reizen in einem bestimmten visuellen Feld kann die Lateralisierung untersucht werden. 3. **Wada-Test**: Bei diesem invasiven Test wird ein Betäubungsmittel in eine der Halsschlagadern injiziert, um eine Gehirnhälfte vorübergehend zu deaktivieren. Dies ermöglicht die Untersuchung der Funktionen der anderen Gehirnhälfte. 4. **Bildgebende Verfahren**: Techniken wie fMRT (funktionelle Magnetresonanztomographie) oder PET (Positronen-Emissions-Tomographie) können die Aktivität der Gehirnhälften während bestimmter Aufgaben sichtbar machen. **Split-Brain Patienten** sind Personen, bei denen das Corpus Callosum, das die beiden Gehirnhälften verbindet, chirurgisch durchtrennt wurde. Dies geschieht oft zur Behandlung schwerer Epilepsie. Bei diesen Patienten können die beiden Gehirnhälften nicht mehr direkt miteinander kommunizieren, was zu einzigartigen Einblicken in die Lateralisierung von Gehirnfunktionen führt. Beispielsweise kann ein Split-Brain Patient ein Objekt, das nur mit dem linken Auge gesehen wird (und somit nur von der rechten Gehirnhälfte verarbeitet wird), möglicherweise nicht benennen, da die Sprachzentren meist in der linken Gehirnhälfte liegen.