Die reale Verdunstung, auch als tatsächliche Evapotranspiration bezeichnet, kann mit verschiedenen Methoden und Verfahren ermittelt und berechnet werden. Hier sind einige der gängigsten Ansätze: 1. **Direkte Messung**: - **Lysimeter**: Ein Gerät, das einen mit Boden und Pflanzen gefüllten Behälter enthält, um die Verdunstung durch Messung des Wasserverlusts zu bestimmen. - **Evaporimeter**: Ein Instrument, das die Verdunstung von einer freien Wasseroberfläche misst. 2. **Meteorologische Methoden**: - **Penman-Monteith-Gleichung**: Eine weit verbreitete Methode, die meteorologische Daten wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Windgeschwindigkeit und Strahlung verwendet, um die Verdunstung zu berechnen. - **Thornthwaite-Methode**: Eine einfachere Methode, die hauptsächlich auf Temperaturdaten basiert. 3. **Fernerkundung**: - **Satellitendaten**: Nutzung von Satellitenbildern und -daten zur Schätzung der Verdunstung über große Gebiete. Diese Methode verwendet oft Modelle, die auf der Strahlungsbilanz und der Vegetationsbedeckung basieren. 4. **Wasserhaushaltsmethoden**: - **Bodenwasserhaushaltsmodelle**: Modelle, die den Wasserfluss im Boden und die Wasseraufnahme durch Pflanzen simulieren, um die Verdunstung zu berechnen. - **Einfacher Wasserhaushalt**: Berechnung der Verdunstung als Differenz zwischen Niederschlag und Abfluss unter Berücksichtigung der Bodenfeuchteänderung. 5. **Empirische Formeln**: - **Hargreaves-Methode**: Eine empirische Formel, die Temperaturdaten verwendet, um die Verdunstung zu schätzen. - **Blaney-Criddle-Methode**: Eine Methode, die Temperatur und Tageslänge zur Schätzung der Verdunstung nutzt. Jede Methode hat ihre Vor- und Nachteile und die Wahl der Methode hängt oft von den verfügbaren Daten, der gewünschten Genauigkeit und dem Anwendungsbereich ab.