Harmonische Obertöne in einem Röhrenverstärker entstehen hauptsächlich durch die nichtlinearen Verzerrungen, die bei der Verstärkung des Audiosignals auftreten. Hier ist eine vereinfachte Erklärung des Prozesses: 1. **Nichtlineare Verstärkung**: Röhrenverstärker haben eine charakteristische nichtlineare Verstärkungskurve. Das bedeutet, dass das Ausgangssignal nicht direkt proportional zum Eingangssignal ist, besonders bei höheren Signalpegeln. 2. **Verzerrung**: Diese Nichtlinearität führt zu Verzerrungen des Signals. Wenn ein reines Sinussignal durch den Verstärker geht, wird es durch die Nichtlinearität verzerrt, was zur Entstehung von zusätzlichen Frequenzen führt, die nicht im ursprünglichen Signal vorhanden waren. 3. **Harmonische Obertöne**: Die zusätzlichen Frequenzen, die durch die Verzerrung entstehen, sind ganzzahlige Vielfache der Grundfrequenz des Eingangssignals. Diese Vielfachen werden als harmonische Obertöne bezeichnet. Zum Beispiel, wenn die Grundfrequenz 100 Hz beträgt, können die harmonischen Obertöne bei 200 Hz (2. Oberton), 300 Hz (3. Oberton), 400 Hz (4. Oberton) usw. liegen. 4. **Klangcharakter**: Die spezifische Art und Weise, wie ein Röhrenverstärker diese harmonischen Obertöne erzeugt, trägt zu seinem charakteristischen Klang bei. Röhrenverstärker neigen dazu, mehr zweite und dritte harmonische Obertöne zu erzeugen, was oft als "wärmer" und "musikalischer" empfunden wird. Zusammengefasst entstehen harmonische Obertöne in einem Röhrenverstärker durch die nichtlinearen Verzerrungen, die bei der Verstärkung des Audiosignals auftreten, und diese Obertöne sind ganzzahlige Vielfache der Grundfrequenz des Eingangssignals.