Im 3. Brandenburgischen Konzert (BWV 1048) von Johann Sebastian Bach fehlt tatsächlich ein auskomponierter zweiter Satz. Bach notierte lediglich zwei Akkorde (einen phrygischen Halbschluss), die als Überleitung dienen. Viele Ensembles und Musiker wählen daher verschiedene Alternativen für den zweiten Satz: 1. **Improvisierte Kadenz:** Oft wird eine improvisierte Kadenz gespielt, meist von einem der Solisten (z. B. Cembalo, Violine oder ein anderes Instrument). Dies entspricht der barocken Aufführungspraxis und ist historisch plausibel. 2. **Langsamer Satz aus anderen Bach-Werken:** Manche Ensembles fügen einen langsamen Satz aus einem anderen Werk Bachs ein, zum Beispiel: - **Adagio aus der Sonate für Violine und Cembalo BWV 1016** - **Adagio aus der Triosonate BWV 527** - **Largo aus dem Concerto BWV 1056** - **Sätze aus den Orchestersuiten oder anderen Brandenburgischen Konzerten** 3. **Kompositionen anderer Komponisten:** Seltener werden auch Sätze von Zeitgenossen Bachs eingefügt, um einen stilistisch passenden langsamen Satz zu bieten. 4. **Stille:** Einige Aufführungen lassen die beiden Akkorde einfach stehen und gehen direkt zum dritten Satz über, um Bachs ursprüngliche Absicht zu respektieren. **Beispiele für Aufnahmen:** - **Trevor Pinnock und The English Concert**: improvisierte Cembalo-Kadenz. - **Akademie für Alte Musik Berlin**: improvisierte Kadenz. - **Musica Antiqua Köln (Reinhard Goebel)**: improvisierte Kadenz. - **Berliner Philharmoniker (Herbert von Karajan)**: Adagio aus BWV 1016. **Fazit:** Die häufigste Praxis ist eine improvisierte Kadenz, aber auch das Einfügen eines langsamen Satzes aus anderen Werken Bachs ist verbreitet. Die Wahl hängt vom Ensemble und dem künstlerischen Konzept ab. Weitere Informationen zum Werk findest du z. B. bei [Bach Digital](https://www.bach-digital.de/receive/BachDigitalWork_work_00000297) oder [Wikipedia](https://de.wikipedia.org/wiki/Brandenburgische_Konzerte).