Wie kann man autoklavischen Bernstein von Naturbernstein unterscheiden?

Autoklavischer Bernstein ist künstlich behandelter Bernstein, der durch Erhitzen unter Druck (im Autoklaven) aus minderwertigem oder brüchigem Bernstein hergestellt wird, um ihn klarer, farbintensiver oder rissfreier erscheinen zu lassen. Die Unterscheidung von autoklavisch behandeltem und naturbelassenem Bernstein ist für Laien oft schwierig, aber es gibt einige Hinweise und Methoden:

**1. Bläschenstruktur:**
Autoklavischer Bernstein zeigt oft kleine, rundliche Gasbläschen, die durch das Erhitzen entstehen. Diese Bläschen sind meist gleichmäßig verteilt und rund, während natürliche Einschlüsse im Bernstein oft unregelmäßiger sind.

**2. "Sonnenflinten"-Effekt:**
Beim autoklavischen Bernstein können sogenannte "Sonnenflinten" auftreten – das sind strahlenförmige Risse oder Strukturen, die durch die Behandlung entstehen. Sie sind mit einer Lupe oder unter dem Mikroskop sichtbar.

**3. UV-Licht:**
Natürlicher Bernstein fluoresziert unter UV-Licht meist bläulich oder grünlich. Autoklavisch behandelter Bernstein kann eine andere oder schwächere Fluoreszenz zeigen, aber das ist kein absolut sicheres Kriterium.

**4. Geruchstest:**
Beim Erwärmen (z.B. durch Reiben) verströmt echter Bernstein einen harzigen, angenehmen Geruch. Autoklavisch behandelter Bernstein kann diesen Geruch ebenfalls haben, aber bei starker Behandlung kann er leicht verändert sein.

**5. Fachliche Analyse:**
Die sicherste Methode ist die Untersuchung durch einen Gemmologen mit Spezialgeräten (z.B. Infrarotspektroskopie), da viele Merkmale nur unter dem Mikroskop oder mit speziellen Tests eindeutig zu erkennen sind.

**Fazit:**
Für Laien ist die Unterscheidung schwierig. Auffällige, gleichmäßige Bläschen und "Sonnenflinten" deuten auf autoklavische Behandlung hin. Im Zweifel empfiehlt sich die Begutachtung durch einen Fachmann oder ein gemmologisches Labor.

Weitere Informationen findest du z.B. beim [Deutschen Bernsteinmuseum](https://www.deutsches-bernsteinmuseum.de/) oder bei [gemmologischen Instituten](https://www.dgemg.de/).