Die Wasseraufnahme von Thermoplasten kann die Maßhaltigkeit der Bauteile erheblich beeinflussen. Thermoplaste sind Kunststoffe, die bei Erwärmung weich und formbar werden und bei Abkühlung wieder erstarren. Einige Thermoplaste, wie Polyamid (Nylon), sind hygroskopisch, das heißt, sie nehmen Feuchtigkeit aus der Umgebung auf. Wenn ein Thermoplast Wasser aufnimmt, kann dies zu einer Volumenänderung führen, was die Maßhaltigkeit des Bauteils beeinträchtigen kann. Die Wasseraufnahme kann zu Quellung und damit zu einer Vergrößerung der Abmessungen führen. Dies ist besonders kritisch bei Anwendungen, bei denen enge Toleranzen und präzise Maße erforderlich sind. Die Maßhaltigkeit kann auch durch die mechanischen Eigenschaften des Materials beeinflusst werden, da die Wasseraufnahme die Festigkeit und Steifigkeit des Thermoplasts verändern kann. Beispielsweise kann die Zugfestigkeit und die Steifigkeit von Polyamid durch Wasseraufnahme verringert werden. Um die Auswirkungen der Wasseraufnahme auf die Maßhaltigkeit zu minimieren, können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden, wie z.B. die Verwendung von weniger hygroskopischen Materialien, die Anwendung von Beschichtungen oder die Kontrolle der Umgebungsbedingungen, in denen die Bauteile gelagert und verwendet werden.