Gideon, eine der zentralen Figuren in Theodor Fontanes Werk „Irrungen, Wirrungen“, hat eine ambivalente Haltung zur Ehe. Er ist ein Vertreter der bürgerlichen Gesellschaft, die von Konventionen und gesellschaftlichen Erwartungen geprägt ist. Gideon sieht die Ehe sowohl als eine gesellschaftliche Institution als auch als eine persönliche Verbindung. Seine Beziehung zu der Protagonistin Lene zeigt, dass er einerseits romantische Ideale hegt, andererseits aber auch die praktischen und sozialen Aspekte der Ehe berücksichtigt. Gideon ist hin- und hergerissen zwischen seinen Gefühlen für Lene und den Erwartungen, die an ihn als Mann und Bürger gestellt werden. Diese innere Zerrissenheit spiegelt sich in seinem Verhalten und seinen Entscheidungen wider, was letztlich zu einem kritischen Blick auf die Ehe als Institution führt. Insgesamt zeigt Gideons Charakter, dass die Ehe für ihn sowohl eine Quelle von Glück als auch von Konflikten und Enttäuschungen sein kann.