In Georg Büchners Drama "Woyzeck" wird der Doktor als eine Figur dargestellt, die wissenschaftlichen Ehrgeiz und eine gewisse Kaltherzigkeit verkörpert. Er handelt nicht nach idealistischen Werten, sondern ist vielmehr von einem utilitaristischen und experimentellen Ansatz getrieben. Der Doktor sieht in Woyzeck ein geeignetes Versuchskaninchen für seine medizinischen Experimente und behandelt ihn entsprechend. Diese Haltung zeigt, dass der Doktor mehr an seinen eigenen wissenschaftlichen Fortschritten und dem Ruhm, der damit einhergeht, interessiert ist, als an ethischen oder moralischen Überlegungen. Sein Verhalten spiegelt die Entfremdung und die Instrumentalisierung des Menschen wider, die in der damaligen Gesellschaft und Wissenschaft nicht unüblich waren.