Wie kommt Karl Büchner zum Urteil, Vergil sei „Der Dichter der Römer“?

Antwort

Karl Büchner, ein renommierter Altphilologe, bezeichnet Vergil als „Der Dichter der Römer“ aufgrund mehrerer Faktoren, die Vergils Werk und Einfluss betreffen: 1. **Nationale Identität**: Vergil hat mit seinem Epos „Aeneis“ ein Werk geschaffen, das die mythischen Ursprünge Roms und die römischen Tugenden verherrlicht. Die „Aeneis“ erzählt die Geschichte des trojanischen Helden Aeneas, der nach vielen Abenteuern in Italien landet und als Ahnherr der Römer gilt. Dieses Werk stärkte das römische Selbstverständnis und die nationale Identität. 2. **Literarische Qualität**: Vergils Werke, insbesondere die „Aeneis“, die „Georgica“ und die „Bucolica“, zeichnen sich durch hohe literarische Qualität aus. Sie sind stilistisch und inhaltlich meisterhaft und haben die lateinische Literatur nachhaltig geprägt. 3. **Kultureller Einfluss**: Vergil wurde schon zu Lebzeiten und erst recht nach seinem Tod als einer der größten Dichter Roms verehrt. Seine Werke wurden in der römischen Bildung und Kultur tief verankert und beeinflussten viele nachfolgende Generationen von Dichtern und Schriftstellern. 4. **Politische Bedeutung**: Vergil lebte in einer Zeit des politischen Umbruchs und der Konsolidierung des römischen Reiches unter Augustus. Seine Werke, insbesondere die „Aeneis“, können auch als eine Art Propaganda für das neue Regime gesehen werden, da sie die göttliche Bestimmung und die Größe Roms betonen. Diese Aspekte zusammen erklären, warum Karl Büchner Vergil als „Der Dichter der Römer“ bezeichnet.

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