In den Stellenkommentar einer historisch-kritischen Ausgabe gehören mehrere wesentliche Elemente, die dazu dienen, den Text wissenschaftlich zu analysieren und zu kontextualisieren. Dazu zählen: 1. **Textvarianten**: Auflistung und Diskussion von unterschiedlichen Lesarten und Varianten des Textes aus verschiedenen Handschriften oder Druckausgaben. 2. **Quellenangaben**: Verweise auf die verwendeten Quellen und Manuskripte, einschließlich deren Fundorte und Signaturen. 3. **Textkritische Anmerkungen**: Erläuterungen zu textkritischen Entscheidungen, wie z.B. warum eine bestimmte Lesart bevorzugt wurde. 4. **Historischer Kontext**: Informationen zum historischen und kulturellen Hintergrund des Textes, einschließlich relevanter historischer Ereignisse und sozialer Bedingungen. 5. **Literarischer Kontext**: Hinweise auf literarische Traditionen, Gattungen und Stilmittel, die im Text verwendet werden. 6. **Sprachliche Erläuterungen**: Erklärungen zu sprachlichen Besonderheiten, Dialekten, archaischen Ausdrücken oder ungewöhnlichen grammatischen Konstruktionen. 7. **Intertextuelle Bezüge**: Verweise auf andere Texte, die zitiert oder angespielt werden, sowie deren Bedeutung für das Verständnis des Textes. 8. **Sachkommentare**: Erläuterungen zu realienkundlichen Aspekten, wie z.B. historische Personen, Orte, Institutionen oder technische Begriffe. 9. **Interpretative Hinweise**: Vorschläge zur Interpretation schwieriger oder mehrdeutiger Passagen. Diese Elemente helfen dabei, den Text umfassend zu verstehen und seine Bedeutung in einem breiteren wissenschaftlichen und historischen Kontext zu erfassen.