In Vergils "Aeneis" spielt die Göttin Juno eine zentrale Rolle als Antagonistin des Protagonisten Aeneas. Juno, die Frau von Jupiter und die Göttin der Ehe und Geburt, ist von Aeneas' Schicksal und der Gründung Roms, die er verkörpern soll, tief verärgert. Ihre Feindschaft rührt von mehreren Faktoren her: Zum einen ist sie eine Beschützerin der Trojaner, die sie aufgrund der Rivalität mit den Trojanern und ihrer eigenen Vorlieben für andere Städte, insbesondere Karthago, ablehnt. Juno versucht wiederholt, Aeneas' Mission zu sabotieren, indem sie Stürme und Hindernisse auf seinem Weg verursacht. Ihre Interventionen sind entscheidend für die Entwicklung der Handlung, da sie Aeneas und seine Gefährten in Schwierigkeiten bringt, aber auch dazu führen, dass Aeneas seine Stärke und Entschlossenheit beweisen muss. Trotz ihrer antagonistischen Rolle gibt es auch Momente, in denen Juno eine gewisse Einsicht zeigt und letztlich akzeptiert, dass das Schicksal Aeneas' nicht zu ändern ist. Dies spiegelt die komplexe Beziehung zwischen den Göttern und den Menschen in der römischen Mythologie wider, wo das Schicksal oft über den Willen der Götter triumphiert.