Raymond Chandler gilt als einer der bedeutendsten Autoren der Kriminalliteratur, insbesondere des sogenannten Hardboiled-Genres. Seine Werke, wie etwa „Der große Schlaf“ („The Big Sleep“), werden für ihren literarischen Stil, ihre atmosphärische Dichte und ihre komplexen Charaktere geschätzt. Chandler hat das Genre maßgeblich geprägt und wird oft als literarisch anspruchsvoller Autor innerhalb der Kriminalliteratur betrachtet. Ob Chandler zur „Hochliteratur“ zählt, ist allerdings umstritten und hängt von der Definition dieses Begriffs ab. Traditionell wurde Kriminalliteratur lange Zeit als „Trivialliteratur“ abgewertet und nicht zur Hochliteratur gezählt. In den letzten Jahrzehnten hat sich jedoch die literaturwissenschaftliche Bewertung gewandelt: Viele Kritiker und Literaturwissenschaftler erkennen heute Chandlers Werke als literarisch wertvoll an und ordnen sie durchaus der Hochliteratur zu, insbesondere wegen seines Stils, seiner gesellschaftskritischen Ansätze und seiner innovativen Erzählweise. Zusammengefasst: Raymond Chandler wird heute von vielen als Autor der Hochliteratur angesehen, auch wenn seine Werke ursprünglich dem Genre der Unterhaltungsliteratur zugeordnet wurden. Die Grenzen zwischen Hoch- und Unterhaltungsliteratur sind fließend, und Chandler hat wesentlich dazu beigetragen, diese Grenzen zu verschieben.