Im Nibelungenlied zeigt Siegfried ein komplexes psychisches Verhalten, das von Mut, Loyalität, aber auch von Eitelkeit und Tragik geprägt ist. Ein zentraler Aspekt seiner Persönlichkeit ist sein unerschütterlicher Mut, der ihn dazu bringt, Drachen zu besiegen und große Herausforderungen anzunehmen. Dies wird besonders deutlich, als er den Drachen Fafnir tötet, um an den Schatz zu gelangen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist seine Loyalität gegenüber seinen Freunden und seiner Frau Kriemhild. Diese Loyalität wird jedoch auf die Probe gestellt, als Intrigen und Machtspiele in den Vordergrund treten. Siegfrieds Eitelkeit zeigt sich in seiner Überzeugung, unbesiegbar zu sein, was letztendlich zu seinem tragischen Ende führt. Ein Textbeleg, der Siegfrieds Mut und seine tragische Eitelkeit verdeutlicht, ist die Szene, in der er den Drachen besiegt und den Schatz erlangt. Diese Episode symbolisiert nicht nur seinen heroischen Charakter, sondern auch die Gefahren, die mit Macht und Ruhm verbunden sind. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Siegfrieds psychisches Verhalten von einer Mischung aus Tapferkeit, Loyalität und tragischer Eitelkeit geprägt ist, was ihn zu einer vielschichtigen Figur im Nibelungenlied macht.