Pathetisches und Erhabenes in Maria Stuart?

Antwort

In Friedrich Schillers Drama "Maria Stuart" sind die Konzepte des Pathetischen und des Erhabenen zentral für die Charakterisierung und die thematische Tiefe des Werkes. Das Pathetische zeigt sich in den emotionalen Konflikten und der inneren Zerrissenheit der Figuren, insbesondere bei Maria Stuart. Ihre Trauer, Verzweiflung und der Kampf um ihre Identität und ihr Recht auf den Thron sind Ausdruck ihrer menschlichen Schwächen und ihrer tragischen Situation. Diese Emotionen erzeugen Mitgefühl beim Publikum und verdeutlichen die Verletzlichkeit des Menschen angesichts von Macht und Schicksal. Das Erhabene hingegen wird durch die hohen Ideale und die moralischen Konflikte dargestellt, die die Charaktere antreiben. Marias edler Anspruch auf den Thron und ihr unerschütterlicher Glaube an ihre Würde und ihr Recht, trotz der widrigen Umstände zu kämpfen, verleihen ihrer Figur eine majestätische Dimension. Auch die politischen und ethischen Fragen, die im Stück aufgeworfen werden, wie Macht, Gerechtigkeit und Loyalität, tragen zur Erhabenheit der Thematik bei. Insgesamt schafft Schiller durch die Verbindung von Pathetischem und Erhabenem eine komplexe Darstellung von Maria Stuart, die sowohl ihre menschlichen Schwächen als auch ihre noble Haltung in einer tragischen Situation beleuchtet.

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