In Juli Zehs Roman "Corpus Delicti" wird das menschliche Dasein und Handeln in einer dystopischen Zukunftsgesellschaft dargestellt, die von der sogenannten "Methode" beherrscht wird. Diese Methode ist ein totalitäres Gesundheitssystem, das das Leben der Bürger bis ins kleinste Detail reglementiert, um deren Gesundheit zu maximieren. Das menschliche Dasein in dieser Gesellschaft ist stark eingeschränkt und kontrolliert. Individuelle Freiheiten und persönliche Entscheidungen werden dem kollektiven Gesundheitswohl untergeordnet. Die Menschen müssen sich regelmäßigen Gesundheitschecks unterziehen, ihre Ernährung und körperliche Aktivitäten werden überwacht, und Abweichungen von den vorgeschriebenen Normen werden streng bestraft. Das Handeln der Menschen wird durch die allgegenwärtige Überwachung und den Druck zur Konformität geprägt. Viele Bürger haben die Prinzipien der Methode verinnerlicht und handeln aus Überzeugung im Sinne des Systems. Andere, wie die Protagonistin Mia Holl, geraten in Konflikt mit der Methode, insbesondere wenn persönliche Schicksalsschläge und moralische Überzeugungen sie dazu bringen, das System zu hinterfragen und zu widerstehen. Insgesamt zeigt "Corpus Delicti" eine Gesellschaft, in der das menschliche Dasein und Handeln durch die Priorisierung von Gesundheit und Sicherheit auf Kosten von Freiheit und Individualität bestimmt wird.