In E.T.A. Hoffmanns Erzählung „Der Sandmann“ durchläuft die Figur Nathanael eine tragische Lebenskurve, die von seiner Kindheit bis zu seinem Tod reicht. Hier ist eine Zusammenfassung seiner Lebenskurve: 1. **Kindheit**: Nathanael wächst in einer behüteten Familie auf. Er hat jedoch traumatische Erlebnisse mit dem unheimlichen Advokaten Coppelius, den er mit dem Sandmann aus den Erzählungen seiner Amme assoziiert. Diese Begegnungen hinterlassen tiefe Spuren in seiner Psyche. 2. **Studium**: Als junger Mann verlässt Nathanael sein Elternhaus, um zu studieren. Er ist verlobt mit Clara, die eine vernünftige und liebevolle Partnerin ist. Während seines Studiums trifft er auf den Wetterglashändler Coppola, den er für den wiedergekehrten Coppelius hält. Diese Begegnung reaktiviert seine Kindheitsängste. 3. **Obsession**: Nathanael entwickelt eine ungesunde Faszination für die mechanische Puppe Olimpia, die er für eine lebendige Frau hält. Diese Obsession führt zu einem Bruch mit Clara und seiner Familie. 4. **Wahnsinn**: Nathanaels geistiger Zustand verschlechtert sich zunehmend. Er wird von Wahnvorstellungen und Paranoia geplagt, die schließlich in einem gewalttätigen Ausbruch gipfeln, als er erkennt, dass Olimpia eine Puppe ist. 5. **Tod**: In einem letzten Anfall von Wahnsinn stürzt sich Nathanael von einem Turm in den Tod, nachdem er erneut von Coppelius/Coppola heimgesucht wird. Nathanaels Lebenskurve ist geprägt von einem stetigen Abstieg in den Wahnsinn, ausgelöst durch traumatische Kindheitserlebnisse und verstärkt durch seine Obsessionen und Ängste im Erwachsenenalter.