Beide Bezeichnungen, „vâlendinne“ und „daz edele wîp“, sind zutreffend und spiegeln die komplexe Natur von Kriemhilds Charakter in den letzten Strophen des „Nibelungenlieds“ wider. „Vâlendinne“ bedeutet „Verderberin“ oder „Unheilsbringerin“ und bezieht sich auf Kriemhilds Rache und die Zerstörung, die sie verursacht. Diese Bezeichnung unterstreicht ihre Rolle als treibende Kraft hinter dem blutigen Ende der Geschichte. „Daz edele wîp“ bedeutet „die edle Frau“ und verweist auf ihre königliche Herkunft und ihre ursprüngliche Tugendhaftigkeit. Diese Bezeichnung erinnert an ihre frühere Rolle als loyale und liebevolle Ehefrau von Siegfried. Die Verwendung beider Begriffe zeigt die Dualität ihres Charakters: Sie ist sowohl eine edle Frau als auch eine rachsüchtige Unheilsbringerin.