Was sind die Kernaussagen von Walter Benjamins 'Das Kunstwerk im Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit'?

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Walter Benjamins Essay "Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit" behandelt die Auswirkungen der technischen Reproduktionsmöglichkeiten auf Kunstwerke und ihre Wahrnehmung. Hier sind einige der Kernaussagen: 1. **Verlust der Aura**: Benjamin argumentiert, dass Kunstwerke durch die Möglichkeit der technischen Reproduktion ihre "Aura" verlieren. Die Aura bezieht sich auf die Einzigartigkeit und Authentizität eines Kunstwerks, die durch seine Einbettung in eine Tradition und seine physische Präsenz an einem bestimmten Ort entsteht. 2. **Demokratisierung der Kunst**: Die technische Reproduzierbarkeit ermöglicht es, Kunstwerke einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Dies führt zu einer Demokratisierung der Kunst, da sie nicht mehr nur einer privilegierten Elite vorbehalten ist. 3. **Veränderung der Wahrnehmung**: Die Art und Weise, wie Menschen Kunst wahrnehmen, verändert sich durch die Reproduzierbarkeit. Anstatt ein Kunstwerk in seiner Originalität und Einzigartigkeit zu erleben, wird es nun in verschiedenen Kontexten und Medien konsumiert. 4. **Politische Implikationen**: Benjamin sieht in der technischen Reproduzierbarkeit auch eine politische Dimension. Er argumentiert, dass die Massenproduktion von Kunstwerken genutzt werden kann, um politische Ideologien zu verbreiten und die Massen zu mobilisieren. 5. **Neue Kunstformen**: Die technischen Möglichkeiten führen zur Entstehung neuer Kunstformen, wie zum Beispiel der Fotografie und des Films, die sich von traditionellen Kunstformen unterscheiden und neue ästhetische Erfahrungen bieten. Der vollständige Text ist online verfügbar: [Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit](https://www.suhrkamp.de/buecher/medientheorie-der-gegenwart-wolfgang-ernst-hrsg_42245.html).

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