In Georg Büchners Drama "Woyzeck" wird der Idealismus vor allem durch die Figur des Hauptmanns und des Doktors dargestellt. Diese Charaktere verkörpern eine Weltanschauung, die sich stark von der des Protagonisten Woyzeck unterscheidet. Der Hauptmann repräsentiert eine idealistische Sichtweise, die sich durch moralische Überlegenheit und philosophische Reflexionen auszeichnet. Er spricht oft über Tugend, Moral und die Bedeutung eines geordneten Lebens, ohne jedoch die realen sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen zu berücksichtigen, unter denen Woyzeck lebt. Seine idealistischen Vorstellungen sind daher oft weltfremd und stehen im krassen Gegensatz zu Woyzecks harter Realität. Der Doktor wiederum zeigt einen wissenschaftlichen Idealismus, der sich in seiner Besessenheit von Experimenten und Theorien äußert. Er sieht Woyzeck als bloßes Objekt seiner Studien und Experimente, ohne Rücksicht auf dessen menschliche Bedürfnisse und Gefühle. Auch hier wird der Idealismus als etwas dargestellt, das die Realität und die Menschlichkeit vernachlässigt. Insgesamt kritisiert Büchner durch diese Figuren den Idealismus als eine Weltanschauung, die oft die konkreten Lebensumstände und das Leid der Menschen ignoriert. Woyzeck selbst steht als Symbol für die Opfer solcher idealistischen Ansichten, die in der Praxis oft grausam und unmenschlich wirken.