"Huis Clos" (auf Deutsch "Geschlossene Gesellschaft") ist ein Theaterstück von Jean-Paul Sartre, das 1944 veröffentlicht wurde. Es spielt in einem geschlossenen Raum, in dem drei Charaktere – Garcin, Inès und Estelle – nach ihrem Tod zusammenkommen. Sie erwarten, dass sie in die Hölle kommen, doch die Hölle entpuppt sich als die anderen. Die Charaktere sind mit ihren eigenen Sünden und der Verantwortung für ihr Handeln konfrontiert. Garcin ist ein feiger Mann, der seine Untreue und seinen Mangel an Mut bereut. Inès ist eine manipulative und sadistische Frau, die ihre Geliebte in den Tod getrieben hat. Estelle ist eine oberflächliche Frau, die ihre Verantwortung für den Tod ihres Kindes nicht anerkennen kann. Im Verlauf des Stücks wird deutlich, dass die Charaktere sich gegenseitig quälen, indem sie ihre Schwächen und Vergehen offenbaren. Sartre thematisiert die Konzepte von Freiheit, Verantwortung und das Fehlen einer absoluten Wahrheit. Die berühmte Schlusszeile "Die Hölle, das sind die anderen" verdeutlicht, dass die Wahrnehmung und das Urteil anderer Menschen entscheidend für das individuelle Selbstverständnis sind. Das Stück endet ohne Hoffnung auf Erlösung, da die Charaktere in ihrem eigenen emotionalen Gefängnis gefangen bleiben.