Livius' Werk "Ab urbe condita" zeichnet sich durch mehrere Gestaltungsmerkmale aus: 1. **Chronologische Struktur**: Das Werk ist chronologisch aufgebaut und deckt die Geschichte Roms von der mythischen Gründung bis zur Zeit des Augustus ab. 2. **Annalenform**: Livius verwendet die Annalenform, eine jährliche Aufzeichnung von Ereignissen, die es ihm ermöglicht, die Geschichte systematisch und detailliert darzustellen. 3. **Rhetorischer Stil**: Livius' Schreibstil ist stark von der Rhetorik geprägt. Er verwendet kunstvolle Reden und dramatische Szenen, um die Erzählung lebendig und fesselnd zu gestalten. 4. **Moralische und patriotische Tendenzen**: Livius betont häufig moralische Lektionen und patriotische Werte. Er stellt die Tugenden der römischen Vorfahren heraus und nutzt die Geschichte, um moralische und politische Botschaften zu vermitteln. 5. **Quellenkritik**: Obwohl Livius sich auf verschiedene Quellen stützt, zeigt er ein gewisses Maß an Quellenkritik und versucht, widersprüchliche Berichte zu bewerten und zu harmonisieren. 6. **Personalisierung der Geschichte**: Livius legt großen Wert auf die Darstellung von Persönlichkeiten und ihren Charakteren. Er beschreibt die Taten und Entscheidungen bedeutender Figuren detailliert, um die Geschichte anschaulicher zu machen. Diese Merkmale machen "Ab urbe condita" zu einem bedeutenden Werk der römischen Geschichtsschreibung und bieten wertvolle Einblicke in die römische Kultur und Geschichte.