Wie wird die Geschichte von Pyrrhus, Priamus und Hekabe auf Hamlet bezogen?

Antwort

In Shakespeares "Hamlet" gibt es eine Szene im zweiten Akt, in der ein Schauspieler ein Stück innerhalb des Stücks aufführt, das die Geschichte von Pyrrhus, Priamus und Hekabe erzählt. Diese Geschichte stammt aus der griechischen Mythologie und handelt von der Zerstörung Trojas. Pyrrhus, der Sohn des Achilles, tötet Priamus, den König von Troja, und Hekabe, Priamus' Frau, trauert um den Verlust ihres Mannes und ihrer Stadt. Die Einfügung dieser Geschichte in "Hamlet" dient mehreren Zwecken: 1. **Parallelen zur Handlung**: Die Geschichte von Pyrrhus und Priamus spiegelt die Themen von Rache und Gewalt wider, die auch in "Hamlet" zentral sind. Hamlet selbst ist auf der Suche nach Rache für den Mord an seinem Vater, ähnlich wie Pyrrhus Rache für den Tod seines Vaters, Achilles, sucht. 2. **Emotionale Wirkung**: Die Darstellung der Trauer und des Schmerzes von Hekabe soll Hamlet und das Publikum emotional berühren. Hamlet ist beeindruckt von der Fähigkeit des Schauspielers, solche starken Emotionen zu zeigen, und vergleicht dies mit seiner eigenen Unfähigkeit, seine Gefühle auszudrücken und Rache zu nehmen. 3. **Reflexion über Schauspiel und Realität**: Die Szene regt Hamlet dazu an, über die Natur des Schauspiels und die Beziehung zwischen Darstellung und Wirklichkeit nachzudenken. Er fragt sich, warum er nicht in der Lage ist, so leidenschaftlich zu handeln wie die Schauspieler, obwohl sein Schmerz real ist. Diese Einfügung vertieft die Themen des Stücks und bietet Hamlet eine Gelegenheit zur Selbstreflexion.

Kategorie: Literatur Tags: Hamlet Pyrrhus Priamus
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