Bookfluencer können in gewisser Weise die Selektionsfunktion der Literaturkritik erfüllen, jedoch mit einigen wichtigen Unterschieden. Während traditionelle Literaturkritiker oft auf fundierte Analysen und eine tiefgehende Auseinandersetzung mit Texten setzen, agieren Bookfluencer häufig auf Plattformen wie Instagram oder TikTok, wo visuelle und emotionale Ansprache eine große Rolle spielt. Bookfluencer haben die Fähigkeit, Bücher einem breiten Publikum zugänglich zu machen und Trends zu setzen, indem sie persönliche Empfehlungen aussprechen und ihre Leser mit ihren Meinungen und Leseerfahrungen ansprechen. Sie können somit dazu beitragen, weniger bekannte Werke ins Rampenlicht zu rücken und eine breitere Diskussion über Literatur zu fördern. Allerdings fehlt oft die kritische Tiefe, die man von professionellen Literaturkritikern erwarten würde. Die Auswahl der Bücher kann stark von persönlichen Vorlieben, Marketingstrategien oder aktuellen Trends beeinflusst sein. Daher ist es wichtig, die Rolle der Bookfluencer als Ergänzung zur traditionellen Literaturkritik zu betrachten, nicht als vollständigen Ersatz.