Was ist Empfindsamkeit als Schlüsselbegriff für Sturm und Drang?

Antwort

Empfindsamkeit ist ein zentraler Begriff der literarischen Bewegung des Sturm und Drang, die in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Deutschland aufkam. Sie bezeichnet eine besondere Sensibilität und emotionale Tiefe, die in den Werken dieser Zeit stark betont wird. Im Gegensatz zur Aufklärung, die Vernunft und Rationalität in den Vordergrund stellte, legte der Sturm und Drang Wert auf das individuelle Gefühl und die subjektive Erfahrung. Empfindsamkeit drückt sich in einer intensiven Wahrnehmung von Natur, Leidenschaft und inneren Konflikten aus. Die Protagonisten dieser Bewegung sind oft von starken Emotionen geprägt und kämpfen gegen gesellschaftliche Normen und Einschränkungen. Literarisch zeigt sich die Empfindsamkeit in der Verwendung von leidenschaftlicher Sprache, der Darstellung von Natur als Spiegel der Gefühle und der Betonung von Individualität und Freiheit. Autoren wie Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller sind prägnante Vertreter dieser Strömung, die die Bedeutung des Gefühls für die menschliche Existenz hervorheben.

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