Diederich Heßling, die Hauptfigur in Heinrich Manns Roman "Der Untertan", wird oft als scheinheilig beschrieben. Er stellt sich nach außen hin als loyaler und pflichtbewusster Untertan dar, während er in Wirklichkeit opportunistisch und selbstsüchtig handelt. Seine scheinbare Unterwürfigkeit gegenüber Autoritäten dient ihm dazu, eigene Vorteile zu erlangen und seine Machtposition zu stärken. Diese Diskrepanz zwischen seinem äußeren Verhalten und seinen inneren Motiven macht ihn zu einer scheinheiligen Figur.