In Goethes "Iphigenie auf Tauris" sind Orest, Pylades, Thoas und Arkas zentrale Figuren, die jeweils unterschiedliche Charakterzüge und Rollen im Drama verkörpern. 1. **Orest**: Orest ist der tragische Held, der von Schuld und inneren Konflikten geplagt wird. Er ist auf der Suche nach Erlösung und Frieden nachdem er seine Mutter ermordet hat. Eine zentrale Textstelle, die seine innere Zerrissenheit zeigt, ist, als er sagt: „Ich bin der, der die Mörderin der Mutter tötete“ (Akt 1). Diese Aussage verdeutlicht seine Schuldgefühle und die Last seiner Taten. 2. **Pylades**: Pylades ist Orests treuer Freund und steht ihm loyal zur Seite. Er verkörpert die Ideale von Freundschaft und Loyalität. In einer entscheidenden Szene ermutigt er Orest, seine Mission fortzusetzen, und sagt: „Du bist nicht allein, ich bin bei dir“ (Akt 1). Diese Unterstützung zeigt seine unerschütterliche Treue und seinen Mut. 3. **Thoas**: Thoas ist der König von Tauris und repräsentiert die autoritäre Macht. Er ist zunächst misstrauisch gegenüber Orest und Pylades und verkörpert die Bedrohung, die von der Macht ausgeht. Eine wichtige Textstelle ist, als er sagt: „Ich bin der Herr hier“ (Akt 2), was seine autoritäre Haltung und den Konflikt zwischen den Charakteren verdeutlicht. 4. **Arkas**: Arkas ist der treue Diener des Thoas und spiegelt die Loyalität und den Gehorsam wider, die in der Gesellschaft geschätzt werden. Er ist oft der Vermittler zwischen Thoas und den anderen Charakteren. Eine relevante Textstelle ist, als er die Befehle seines Königs ausführt und die Loyalität zu Thoas betont: „Ich gehorche dem König“ (Akt 2). Dies zeigt seine Rolle als loyaler Untergebener. Diese Charaktere stehen in einem komplexen Beziehungsgeflecht zueinander, das Themen wie Schuld, Loyalität und Macht behandelt.