Der Sturm und Drang war eine literarische Bewegung in Deutschland, die etwa von den 1760er bis zu den frühen 1780er Jahren dauerte. Diese Epoche war geprägt von einer Rebellion gegen die Aufklärung und die strengen Regeln der klassischen Literatur. Hier sind einige Hauptmerkmale des Sturm und Drang, einfach erklärt: 1. **Emotionen und Individualität**: Im Zentrum des Sturm und Drang steht das Individuum und seine Gefühle. Die Autoren dieser Epoche betonten die Bedeutung von Emotionen und subjektiven Erfahrungen. Sie lehnten die rationalen und vernünftigen Ansätze der Aufklärung ab und setzten stattdessen auf Leidenschaft und persönliche Freiheit. 2. **Geniekult**: Die Idee des "Genies" war zentral. Ein Genie wurde als ein außergewöhnlicher Mensch betrachtet, der sich durch seine Kreativität und Originalität auszeichnet. Diese Genies sollten sich nicht an gesellschaftliche Normen und Regeln halten müssen, sondern ihre eigenen Wege gehen. 3. **Naturverbundenheit**: Die Natur spielte eine wichtige Rolle im Sturm und Drang. Sie wurde als Spiegel der menschlichen Seele und als Quelle der Inspiration betrachtet. Die Autoren beschrieben oft wilde, ungezähmte Landschaften, die die inneren Zustände ihrer Figuren widerspiegelten. 4. **Kritik an Autoritäten**: Die Bewegung war auch eine Rebellion gegen politische und gesellschaftliche Autoritäten. Die Autoren kritisierten die starren gesellschaftlichen Strukturen und forderten mehr Freiheit und Selbstbestimmung. 5. **Sprache und Stil**: Die Sprache im Sturm und Drang war oft leidenschaftlich und ausdrucksstark. Die Autoren verwendeten eine kraftvolle und bildhafte Sprache, um die Intensität der Gefühle ihrer Figuren zu vermitteln. Bekannte Vertreter des Sturm und Drang sind Johann Wolfgang von Goethe mit seinem Werk "Die Leiden des jungen Werther" und Friedrich Schiller mit "Die Räuber". Diese Werke zeigen die typischen Merkmale der Epoche und haben die deutsche Literatur nachhaltig beeinflusst.