In "Der Hauptmann von Köpenick" von Carl Zuckmayer spielt Bürokratie eine zentrale Rolle und wird als ein Symbol für die Absurditäten und die Unmenschlichkeit des Systems dargestellt. Die Geschichte handelt von Wilhelm Voigt, einem Schuhmacher, der sich als Hauptmann ausgibt, um eine Kaserne zu besetzen und die Stadt Köpenick zu kontrollieren. Die Bürokratie wird in der Figur des Hauptmanns und den Beamten, die ihm begegnen, deutlich. Sie zeigt sich in der starren Einhaltung von Vorschriften und dem blinden Vertrauen in Uniformen und Titel, unabhängig von der tatsächlichen Kompetenz oder der moralischen Integrität der Personen. Zuckmayer kritisiert die Unfähigkeit der Bürokratie, menschliche Werte zu erkennen und zu berücksichtigen. Die Komik der Situation entsteht durch die Absurdität, dass Voigt, ein einfacher Mann, durch das Ausnutzen bürokratischer Strukturen und das Spiel mit den Erwartungen der Beamten Erfolg hat. Dies wirft Fragen nach Identität, Autorität und der Willkür des bürokratischen Systems auf. Die Bürokratie wird somit nicht nur als Hindernis, sondern auch als Werkzeug der sozialen Kritik dargestellt.