In dem Theaterstück "Terror" von Ferdinand von Schirach geht es um einen fiktiven Gerichtsprozess, in dem der Kampfpilot Lars Koch angeklagt wird, ein Passagierflugzeug abgeschossen zu haben, das von Terroristen entführt wurde und auf ein vollbesetztes Fußballstadion zusteuerte. Hier sind die Hauptargumente der beteiligten Parteien: 1. **Lars Koch (Angeklagter)**: - **Unschuldsargument**: Lars Koch argumentiert, dass er durch den Abschuss des Flugzeugs das Leben von 70.000 Menschen im Stadion gerettet hat. Er sieht seine Handlung als moralisch gerechtfertigt, da er eine größere Katastrophe verhindert hat. - **Pflichtbewusstsein**: Er betont, dass er als Soldat eine Pflicht hat, Menschen zu schützen und dass seine Entscheidung im Einklang mit dieser Pflicht stand. 2. **Staatsanwältin**: - **Schuldargument**: Die Staatsanwältin argumentiert, dass Lars Koch durch den Abschuss des Flugzeugs 164 unschuldige Passagiere getötet hat. Sie betont, dass das Leben dieser Menschen nicht gegen das Leben der Menschen im Stadion aufgewogen werden kann. - **Rechtsstaatlichkeit**: Sie weist darauf hin, dass es keine gesetzliche Grundlage für die Tötung unschuldiger Menschen gibt, selbst wenn dadurch andere gerettet werden könnten. Sie argumentiert, dass Kochs Handlung gegen die Prinzipien des Rechtsstaats verstößt. 3. **Zeugin (Flugbegleiterin)**: - **Persönliche Perspektive**: Die Zeugin, eine Flugbegleiterin, gibt eine persönliche Perspektive auf die Ereignisse im Flugzeug. Sie beschreibt die Angst und das Chaos an Bord und betont die Unschuld der Passagiere. - **Moralische Dimension**: Ihre Aussage unterstreicht die moralische Komplexität der Situation und die Tragödie des Verlusts von Menschenleben. Das Stück stellt die Zuschauer vor die moralische und rechtliche Frage, ob es gerechtfertigt ist, wenige Menschen zu opfern, um viele zu retten. Am Ende des Stücks entscheiden die Zuschauer über die Schuld oder Unschuld des Angeklagten, was die Diskussion über moralische Dilemmata und die Prinzipien des Rechtsstaats anregt.