Das Gedicht „Vergnügungen“ von Bertolt Brecht lässt sich literaturgeschichtlich der Epoche der **Neuen Sachlichkeit** zuordnen. Diese Strömung war in den 1920er Jahren in De... [mehr]
Bertolt Brechts Haltung zum sogenannten „Roten Terror“ – also zu Gewalt und Unterdrückung im Namen der kommunistischen Revolution – ist besonders im Stück **„Die Maßnahme“** (1930) ein zentrales Thema und wird bis heute kontrovers diskutiert. **Inhalt von „Die Maßnahme“:** Das Stück handelt von vier kommunistischen Agitatoren, die im Auftrag der Partei in ein fremdes Land reisen, um dort die Revolution vorzubereiten. Ein junger Genosse schließt sich ihnen an, wird aber durch sein Mitgefühl und seine Spontanaktionen zur Gefahr für die geheime Mission. Am Ende entscheiden die Agitatoren, dass der junge Genosse getötet werden muss, um die größere Sache – die Revolution – nicht zu gefährden. Die Tat wird als „Maßnahme“ bezeichnet. **Brecht und der Rote Terror:** Brecht zeigt in „Die Maßnahme“ eine radikale Parteinahme für die revolutionäre Sache, bei der individuelle Moral und Mitgefühl dem Kollektiv und der revolutionären Notwendigkeit untergeordnet werden. Die Rechtfertigung von Gewalt und sogar Mord im Namen der Revolution wird im Stück nicht eindeutig verurteilt, sondern als tragische, aber notwendige Konsequenz dargestellt. **Brecht selbst äußerte sich dazu ambivalent:** - Einerseits betonte er, dass das Stück keine Anleitung zum Mord sei, sondern die Dilemmata revolutionärer Praxis zeigen wolle. - Andererseits sympathisierte er in den 1920er und 1930er Jahren mit der kommunistischen Bewegung und rechtfertigte in seinen Schriften und Stücken oft die Härte der Revolutionäre als notwendig im Kampf gegen Unterdrückung. **Kritik und Rezeption:** Gerade wegen „Die Maßnahme“ wurde Brecht später vorgeworfen, den „Roten Terror“ zu rechtfertigen oder zumindest zu verharmlosen. Das Stück wurde von Kritikern als Beispiel für die Bereitschaft zur Gewalt im Namen der Ideologie gelesen. Brecht selbst hat sich nie eindeutig von dieser Haltung distanziert, sondern blieb in seinen Aussagen oft bewusst mehrdeutig. **Fazit:** Brecht zeigt in „Die Maßnahme“ Verständnis für die Logik des revolutionären Terrors, ohne ihn explizit zu verherrlichen oder zu verdammen. Er stellt das moralische Dilemma in den Mittelpunkt: Die Frage, ob das Ziel die Mittel heiligt, bleibt offen – aber das Stück legt nahe, dass im revolutionären Kampf individuelle Skrupel zurückgestellt werden müssen. Weitere Informationen zum Stück findest du z.B. auf [Wikipedia](https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Ma%C3%9Fnahme).
Das Gedicht „Vergnügungen“ von Bertolt Brecht lässt sich literaturgeschichtlich der Epoche der **Neuen Sachlichkeit** zuordnen. Diese Strömung war in den 1920er Jahren in De... [mehr]