In Thomas Manns Novelle "Der Tod in Venedig" sind die Figuren Aschenbach und Tadzio zentral für die Handlung und die thematische Tiefe des Werkes. **Gustav von Aschenbach:** - **Beruf und Persönlichkeit:** Aschenbach ist ein renommierter Schriftsteller, der für seine Disziplin und Strenge bekannt ist. Er verkörpert den klassischen deutschen Intellektuellen, der sich durch harte Arbeit und Selbstdisziplin auszeichnet. - **Innere Konflikte:** Im Verlauf der Novelle wird Aschenbachs innere Zerrissenheit deutlich. Er kämpft mit seiner eigenen Sterblichkeit, der künstlerischen Erschöpfung und einer tiefen Sehnsucht nach Schönheit und Jugend. - **Entwicklung:** Aschenbachs Reise nach Venedig markiert einen Wendepunkt in seinem Leben. Er wird zunehmend von seiner Faszination für den jungen Tadzio beherrscht, was ihn in einen Zustand der Obsession und des Verfalls führt. **Tadzio:** - **Erscheinung:** Tadzio ist ein polnischer Junge von außergewöhnlicher Schönheit, der mit seiner Familie in Venedig Urlaub macht. Er wird als eine Art idealisiertes Bild der Jugend und Schönheit beschrieben. - **Symbolik:** Tadzio verkörpert für Aschenbach die unerreichbare Schönheit und Unschuld. Er ist weniger eine eigenständige Figur mit einer komplexen Persönlichkeit, sondern vielmehr ein Symbol für Aschenbachs Sehnsüchte und künstlerische Ideale. - **Rolle in der Handlung:** Tadzio ist der Auslöser für Aschenbachs innere Transformation und letztlich seinen Untergang. Seine bloße Anwesenheit und Schönheit ziehen Aschenbach in eine Spirale der Besessenheit und des Verfalls. Die Beziehung zwischen Aschenbach und Tadzio ist komplex und vielschichtig, sie spiegelt Themen wie die Vergänglichkeit, die Suche nach Schönheit und die Grenzen zwischen Kunst und Leben wider.