"Der Richter und sein Henker" ist ein Kriminalroman von Friedrich Dürrenmatt, der 1950 veröffentlicht wurde. Die Absicht des Romans ist vielschichtig und kann auf verschiedenen Ebenen betrachtet werden: 1. **Kriminalgeschichte**: Auf der oberflächlichen Ebene erzählt der Roman die Geschichte eines Mordfalls und dessen Aufklärung durch den Kommissar Bärlach. Es geht um die Suche nach dem Mörder und die Aufdeckung der Hintergründe des Verbrechens. 2. **Philosophische und moralische Fragen**: Dürrenmatt nutzt die Kriminalgeschichte, um tiefere Fragen über Gerechtigkeit, Moral und das Wesen des Bösen zu stellen. Der Roman untersucht die Grenzen des Gesetzes und die moralischen Dilemmata, mit denen die Charaktere konfrontiert sind. 3. **Charakterstudien**: Die Figuren im Roman, insbesondere Kommissar Bärlach und der Antagonist Gastmann, sind komplex und vielschichtig. Durch ihre Interaktionen und Konflikte beleuchtet Dürrenmatt menschliche Schwächen, Stärken und die Ambivalenz moralischer Entscheidungen. 4. **Gesellschaftskritik**: Der Roman kann auch als Kritik an der Gesellschaft und ihren Institutionen verstanden werden. Dürrenmatt zeigt, wie Macht, Korruption und persönliche Interessen das Streben nach Gerechtigkeit beeinflussen können. Insgesamt ist "Der Richter und sein Henker" ein Werk, das über die reine Kriminalgeschichte hinausgeht und den Leser dazu anregt, über tiefere philosophische und moralische Fragen nachzudenken.