Die südslawischen Sprachen (wie Serbisch, Kroatisch, Bulgarisch, Slowenisch usw.) sind weder den ostslawischen (Russisch, Ukrainisch, Belarussisch) noch den westslawischen Sprachen (Polnisch, Tschechisch, Slowakisch usw.) „näher“ verwandt – alle drei Gruppen sind gleichwertige Zweige der slawischen Sprachfamilie. Die slawischen Sprachen teilen sich in drei Hauptgruppen: 1. **Westslawisch** (z. B. Polnisch, Tschechisch, Slowakisch) 2. **Ostslawisch** (z. B. Russisch, Ukrainisch, Belarussisch) 3. **Südslawisch** (z. B. Serbisch, Kroatisch, Bulgarisch, Slowenisch) Diese drei Gruppen sind jeweils aus einer gemeinsamen Ursprache, dem Urslawischen, hervorgegangen und haben sich etwa gleich weit voneinander entfernt. Es gibt keine eindeutige Abstammungslinie, bei der die südslawischen Sprachen näher an einer der beiden anderen Gruppen stehen würden. Allerdings gibt es in einzelnen Bereichen (z. B. Lautentwicklung, Grammatik oder Wortschatz) manchmal Ähnlichkeiten zwischen bestimmten Sprachen der Gruppen, aber das ist meist auf spätere Kontakte oder parallele Entwicklungen zurückzuführen. Zusammengefasst: **Die südslawischen Sprachen sind weder den ostslawischen noch den westslawischen Sprachen näher verwandt – alle drei Gruppen sind gleich eng miteinander verwandt.**