In der phänomenologischen Lerntheorie wird das Umlernen als ein Prozess verstanden, der sich auf die Veränderung von Wahrnehmungen, Bedeutungen und Erfahrungen konzentriert. Die zentralen Prozesse des Umlernens in diesem Kontext sind: 1. **Bewusstwerdung**: Der Lernende muss sich seiner bestehenden Überzeugungen und Erfahrungen bewusst werden. Dies beinhaltet die Reflexion über eigene Wahrnehmungen und die Art und Weise, wie diese das Lernen beeinflussen. 2. **Einstellungsänderung**: Durch die Auseinandersetzung mit neuen Erfahrungen oder Perspektiven kann es zu einer Veränderung der eigenen Einstellungen kommen. Dies erfordert Offenheit für neue Sichtweisen und die Bereitschaft, alte Denkmuster zu hinterfragen. 3. **Erfahrung**: Praktische Erfahrungen spielen eine entscheidende Rolle. Durch das Erleben neuer Situationen und das Reflektieren darüber können tiefere Einsichten gewonnen werden, die das Umlernen unterstützen. 4. **Integration**: Neue Erkenntnisse und Erfahrungen müssen in das bestehende Wissenssystem integriert werden. Dies kann durch Diskussionen, Reflexion oder das Erstellen von Verbindungen zwischen alten und neuen Informationen geschehen. 5. **Anpassung**: Der Lernende passt sein Verhalten und seine Denkweise an die neuen Erkenntnisse an. Dies kann sowohl kognitive als auch emotionale Anpassungen umfassen. Diese Prozesse sind dynamisch und interaktiv, wobei der Lernende aktiv an seiner eigenen Lernentwicklung beteiligt ist.